Strato lügt

Mit Kommunikationsunternehmen ist das ja so eine Sache. Man kennt kaum einen, der Gutes berichten kann. Über Telekom und Arcor, die gefühlten Spitzenreiter der Beschwerde-Hitliste gebeutelter Kunden möchte ich mir hier gar nicht auslassen, vielmehr über ein Unternehmen, welches ich bislang immer empfehlen konnte und dies auch tat. Bislang.

Die Strato AG, ein gut funktionierendes Unternehmen, durchdachter Kundenservice, gutgemachte Website, ausgezeichnete Preispolitik – alles wunderbar. Aber wehe, man zahle nicht pünktlich. Das kann in Wohngemeinschaften, vor allem in studentischen Wohngemeinschaften durchaus vorkommen. So bei uns geschehen. Ins Detail will ich nicht näher gehen, ist auch irrelevant für den Sachverhalt. Ausgangslage also: 8,90 für die DSL Leitung nicht gezahlt, drei Wochen später Anschluss gekappt. Aha. Soweit so gut, ist deren gutes Recht, ist ja klar, dennoch: nervt. Also sofort bezahlt. Also seitens Strato richtiges Verhalten an den Tag gelegt, will man meinen, stimmt ja auch, entgegne ich, wer nicht hören will muss fühlen und der ganze Quatsch, aber darum geht es hier nicht. Die Quelle des Unmuts kommt jetzt ja erst:
Wie gesagt: überwiesen. Nebenbei bemerkt 8,90 + 10 Euro !! Mahngebühr. Auch darüber könnte man sich jetzt schön auslassen, mach ich aber nicht. Überwiesen an einem Mittwoch, per Onlineüberweisung, morgens kurz vor zehn. Von der Berliner Sparkasse auf ein Konto bei der Berliner Sparkasse. Gleichzeitig und zufällig noch eine andere Überweisung mit gleichen Konstellationen (Transaktion innerhalb der Bank) getätigt.

Kenner wissen: Das Geld ist sofort da, ist sofort transferiert, erscheint unmittelbar als “vorgemerkt” auf dem Kontoauszug, wohlgemerkt dem Digitalen, aber wer holt sich überhaupt noch den analogen Papierfetzen aus dem Tintenstrahldrucker des Bankenvorraums? Wie auch immer: Fakt ist, Geld ist da. Bei Strato. Das weiss man und das lässt man sich dann auch noch kurzfristig vom Berater bestätigen: “Ja, Geld heute um 10:01 abgebucht und transferiert, ja erscheint auch sofort auf dem Bildschirm des Empfängers.” Aha, danke, tschüss. Der im Vorfeld erwähnte gleichzeitig andere Begünstigte bestätigt auch: “Ja, Geld ist da.”

Also Mail geschrieben an die freundliche Strato AG mit der Bitte um sofortige Wiederfreischaltung der Leitung. Daraufhin standardisierte Rückantwort gekommen (toller Kundenservice, vielen Dank für diese perönliche und intensive Betreuung meines Anliegens): “…Leider konnten wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keinen Geldeigang Ihrer Überweisung feststellen und bitten Sie daher noch um ein wenig Geduld…” Das ist schlichtweg falsch und vermeintlich gelogen. Mag ja sein, dass man noch keinen Geldeingang festgestellt hat, dass liegt aber dann daran, dass man es nicht geprüft hat.

Heute, wiederum ein Tag später, immer noch nicht wieder freigeschaltet.

Was geht ab Strato? Was soll das? Wie kann ein sonst so reibungslos funktionierendes Unternehmen sich auf einmal in steinzeitalterliches Telekom Gebaren verabschieden? Wieso werden Kunden in diesen Punkten immer und überall gegängelt und für dumm verkauft? Überhaupt: Wieso werden Kunden, die ja nun nachweislich schhon länger Kunden sind und entsprechend jeden Monat zahlen, so unfassbar schlecht behandelt? Wieso muss ich jetzt runtergehen und mich ins Oberholz setzen, um diesen Beitrag zu verfassen? Wieso zerstört ihr euren eigenen bislang (teuer aufgebauten) guten Ruf durch eine solch peinliche Nachlässigkeit. Mann mann mann, ihr kriegt es nicht auf die Kette. Ihr wart auf so einem guten Weg, und dann das-

Schade.

4 Comments so far

  1. till (unregistered) on May 23rd, 2007 @ 11:24 am

    Kunden werden doch immer so behandelt. Zahlst Du 5 Jahre lange, immer pünktlich – egal.

    Kündigst Du jedes Jahr und meldest Dich neu an, dann bekommst die Kaffeemaschine oder das Softwarepaket.

    Lachhaft.

    Das ist auch bei Versatel (ex-Berlikomm) so. Die haben jetzt sogar eine neue Klausel, dass ich als Kunde nicht die aktuellen Angebote nicht in Anspruch nehmen kann. D.h., ich zahl den Preis meines Zugangs erstmal die nächsten 2 Jahre. Egal ob aktuell die Neukunden die Hälte zahlen.

    Der einzige Laden wo das nicht so zu sein scheint ist mein Handyanbieter (Mo[gel,bil]com). Da bin ich seit fast 10 Jahren Kunde und entsprechend wird man behandelt.


  2. till (unregistered) on May 23rd, 2007 @ 11:26 am

    P.S.
    Wie man Strato bisher empfehlen konnte, ist mir allerdings schleierhaft. Ich bin zum Glueck schon lange nicht mehr bei denen, aber was ich von Kunden hoere (besonders bzgl. Domains, Webhosting, …) – das passt auf keine Kuhhaut.

    Ich kenn sonst nur einen der Strato empfiehlt, aber der hat auch persoenlichen Kontakt zum Support und bekommt so immer was er braucht, und auch noch zeitnah.


  3. roman (unregistered) on May 23rd, 2007 @ 3:32 pm

    kann das hier geschilderte nur bestätigen. solange man noch nicht kunde ist, wird man umgarnt, ist alles in trockenen tüchern, ist man lästig.


  4. hollemann (unregistered) on May 28th, 2007 @ 12:42 pm

    Wenn ich mich nicht ganz täusche, muß die Sperrung einer Leitung 2 Wochen im voraus angekündigt werden und setzt außerdem “Schulden” von mindestens 75€ voraus.
    Scahu mal hier.



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