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Freie Wahl?

Im Prinzip bin ich immer dafür die freie Wahl zu haben — wieso auch sollen Menschen zu etwas gezwungen werden was sie nicht wollen? Im Fall der Initiative “freie Wahl” bin ich dabei diesen Standpunkt zu überdenken.

Nachdem die christlichen Wurzeln meiner Familie bei mir auch nach der Konfirmation nicht fruchten wollten, habe ich mich selbst in der 8. Klasse dafür entschieden aus dem Fach Religion in das Fach Ethik zu wechseln. Eine aus Sicht eines Schülers eigentlich richtig dumme Entscheidung.

Während Religion aus “singen und absitzen” bestand, war Ethik richtige Arbeit.

Denn im Gegensatz zum Religionsunterricht war die Welt in Ethik nicht schwarz und weiss. In Ethik lernte ich eine Vielfalt kennen, die es im Religionsunterricht nicht gab. Ganz einfach weil es in Religion um den christlichen Glauben geht — je nach Landesteil geht es in die katholischen oder evangelischen Untiefen — während alle anderen ungläube Sünder sind.

Überrascht bin ich, wenn mir Günther Jauch im Radio etwas über Vielfalt vorsäuselt. Anscheinend war sein Religionsunterricht ganz anders, woran ich aber zweifele. Auch die Argumentation des Vereins “Pro Reli”, dass Menschen aus dem Glauben moralische Grundsätze ableiten wollen, überrascht.

Auf die Gefahr hin zu polemisieren frage ich mich wieso Religion in den Top 3 der Gründe für zwischenmenschliche Auseinandersetzungen weltweit zu finden ist. Obwohl so tolle moralische Grundsätze daraus abzuleiten sind.

Generell halte ich den Anspruch verschiedenster Religionen auf altägliche Weisheiten gefährlich. Denn auch wenn es vielleicht zu einfach klingt, braucht niemand irgendwelcher Götter und Bücher damit er seinen Mitmenschen keine Grausamkeiten und Leid anzutun.

Ich bin der festen Ansicht, dass in der Schule eine möglichst breite Bildung vermittelt werden sollte. Schlußendlich geht es um Inspiration, wie findet ein junger Mensch sonst heraus was er möchte denn nicht umsonst mußten wir uns alle sowohl mit Physik, Biologie und sonstigem vermeindlich unwichtigen Themen zu Schulzeiten qäulen.

Dazu gehört es auch andere (Glaubens)Richtungen kennenzulernen, und eben dieser Aspekt kommt in Religion zu kurz. Die Schule sollte nicht einengen, sondern zum Denken erziehen oder anregen und das passiert nur wenn Vielfalt gegeben ist.

Am Ende bestimmen die Eltern und das familiäre Umfeld in welche Richtung sich das Kind entwickelt. Und dadurch verengt sich das Sichtfeld im Leben früh genug! Für Christenlehre, Koranschule und sonstige Einrichtungen ist auch nach der Schule zeit.

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